Tuesday, November 14, 2006

Von der Ostkueste zur Westkueste

Hallihallo,
heute mal wieder ein Bericht von den beiden Regenwaldkobolden. Nachdem wir das wunderschoene Kaikoura mit seinem "where the mountains meet the sea" Ambiente verlassen haben, machten wir uns auf gen Westkueste ueber den Lewis Pass. Dieser Pass ueber den Nordzipfel der Southern Alps zaehlt zwar noch zu den leicht passierbaren, allerding bedeutet das ja nichts fuer uns und so tuckelten wir gemuetlich mit 20-40 km/h durch die Lande, ab und zu von LKWs ueberholt, die freundlich hupten... Auf der Haelfte der Strecke machten wir ein paar Tage Halt, um die heissen Quellen von Hanmer Springs zu geniessen und die Umgebung zu erlaufen. Auf einer dieser Wanderungen erlebten wir auch unseren ersten Schnee und Hagel hier in Neuseeland und nachts geht es wieder in dem Minusbereich mit den Temperaturen, mitten im Spaetfruehling. Waehrenddessen brutzeln die Surfies auf der Nordinsel in der Hitze am Strand- wie gut, dass wir der Kaelte hinterher reisen, dann muessen wir nicht so schrecklich schwitzen ;o). Doch bald wird auch uns der Sommer einholen. Gen Westen kamen wir in altes Goldgraeberland, in dem alles durch Gold- und Kohleminen durchloechert ist. In der Hoffnung, vielleicht auch etwas zu finden, machten wir uns an 2 Fluessen ans Goldschuerfen, fanden aber nur etwas Glitter und Silbereinschluesse, sowie alte, verlassene Minenschaechte- gruselig. An der Westkueste dann empfing uns die endlose, wuetende Tasman Sea mit meterhohen Wellen- dahinter kommt irgendwann nur noch Australien. Trotzdem war das Wetter hier angenehm sonnig und warm, nicht so negativ wie angekuendigt. In Westport beobachteten wir mal wieder Robben beim Toben. Auf dem Weg die Westkueste rauf machten wir allerlei wunderschoene Buchwalks. Es ist echt wahr, die Westkueste ist noch schoener als die Nordinsel, was bei der einzigartigen Natur immer wieder schwer zu glauben ist. Der Dschungel ist hier noch dichter, verschwendet sich selbst und ist gruener als gruen, da selbst die Staemme bemoost sind und Baeume auf Baumen wachsen. Ueberall rauschen Fluesse und Wasserfaelle, singen Paradisvoegel und wachsen Farnbaeume, exotische Nikaupalmen und Cabbagetrees in den Himmel. Wir sind immer wieder hin und weg ueber die Schoenheit der Natur. Ausserdem sind ueberall Hoehlen, unterirdische Tunnel und skurrile Sandsteinformationen versteckt. Dadurch, dass wir halt so integriert in die Natur mit ihren Gegebenheiten sind und stundenlang durch die Waelder streifen, finden wir immer wieder solche Wunder, die dem Touri oft verschlossen bleiben. Im Moment sind wir am Ende aller Strassen in Karamea, was alles noch uebertrifft, da es hier, besonders in dem tollen Wetter der letzten Zeit, aussieht wie in Thailand. Weisser, feiner Sandstrand, Palmen ueber Palmen, Lagunen und Hoehlen am Meer und endlose Dschungelwanderungen durch die mit jahrhunderte alten Waeldern ueberwucherten Berge lassen die Seele aufatmen. Gestern waren wir bei so den genannten Oparara "Archen", das sind gewaltige 37 m hohe, 49m breite und 200 m lange Flussdurchbrueche, also Hoehlen, die vom Fluss gebildet wurden. Da waren wir auch in 2 Grotten oder Hoehlen, die Heimat von Riesenspinnen und anderen Insekten sind. Als wir so im Stockdunklen weit in der Hoehle waren, nur mit einer Miniatur- Taschenlampe bewaffnet, fiel unser schwaechlicher Lichtkegel genau auf einen Weta, der uns auch noch fast ansprang. Anschliessend sah man Basti und Elke laut schreiend, mit weissen Gesichtern aus der Hoehle rennen. Seit dem haben sie erstmal genug von Spinnenhoehlen. Zur Erklaerung: Wetas sind eine Art Mischung aus Heuschrecke und Ameise, 20 cm lang mit nochmal 15cm Fuehlern und dreimal so schwer wir eine Maus- das einzige Insekt vor denen sich selbst die hartgesottenen Maoris fuerchten. Heute haben wir leider einen Regentag erwischt, es sollen 30 cm heute fallen, aber dafuer haben wir uns in einen psychedelischen Hippie- Kuenstler-Backpacker eingenistet. Morgen gehts dann weiter Richtung Sueden zu den Alpen, aber wer weiss. So genaue Plaene brauchen wir ja nicht..
Mit Fotos klappt es heute leider mal wieder nicht- unsere Technik ist zu fortgeschritten. Dafuer bekommt ihr mal einen Riesenschwung Fotos, wenn wir einen passenden Slot gefunden haben: wenn es euch nicht stoert 2 Monate alte Bilder zu sehen.
Bis dann erstmal, wir tauchen jetzt wieder ab in die Wildniss, Sabastion und Elgel (wie wir hier manchmal heissen)

Nachtrag:
In unserem Hippiehostel, wo wir heute uebernachten, hat sich Unglaubliches zugetragen. Das ist ja an sich schon ein skurriler Ort hier mit peacefarbenen Aussenwaenden, tausenden Bildern und Malereien an den Waenden und vielen Skulpturen. Doch was Basti am Nachmittag entdeckte sollte alle Vorsellungen sprengen: In einem Schuppen hinterm Haus haben unsere Hosts eine eigene Radiostation- ein halblegales Piratenradio, wie sie mit einem Laecheln auf den Lippen selber sagen. Nach kurzem einlernen durfte Basti auch gleich ran und hat den ganzen Abend lang, kurzeitig mit Elke zusammen, sein eigenes Radioprogramm gesendet. Man konnte sein gebrochenes Englisch an der ganzen Westkueste hoeren, genau wie all die tollen Lieder, die er aufgelegt hat. Ein Riesenspass - fuer Basti und den Rest der Nation!!!

Wichtig: Ihr koennt jetzt auch als anonyme Benutzer Kommentare schreiben!

3 Comments:

At 8:05 am, Anonymous Anonymous said...

Hallo Ihr da auf der anderen Seite, hier mal ne kurze Frage von vossi-papa: sollen das echt 30 cm sein, die da bei euch an einem Tag runterregnen, das waere ja die Haelfte von unserem Jahresniederschlag. schwimmt uns nur nicht weg. Und dann wollten wir noch wissen, was an diesem großen Insekt gefaehrlich ist, oder erschrickt man da nur instinktiv? Wir freuen uns schon auf eure nächsten Fotos, die Walfotos waren ja echt stark (besonders sie selbst zu machen !!! oder?) Euch alles gute und noch viele schoene Erlebnisse. so long - dirk

 
At 8:15 am, Anonymous Anonymous said...

Hallo, Antipoden (so nennt man wohl die, die sich kopfüber unten an den Erdball anklammern),
wir verfolgen aufmerksam Euer Tagebuch. Ist besser als jeder Jack-London-Roman: Wale, Goldgräber-Siedlungen, Dschungeltouren, grausame Riesenspinnen - wir beneiden Euch. Jetzt kommt auch noch der gewaltige Riesen-Eisberg auf die Südostküste von NZL zugeschwommen, so vermelden es jedenfalls die hiesigen Medien. Also Vorsicht, wenn Ihr mal wieder rauspaddelt oder zum Whale-watching unterwegs seid ;-).
Aloha oder Do swidanja, oder wie sich die Kiwis verabschieden. Heiko

 
At 6:49 pm, Anonymous Anonymous said...

Hallo Elkilein! Hab grad mal wieder euren spannenden Report verfolgt.hast du denn auf meine Seite auch mal nen Blick geworfen? Martina meinte damals ,dass du fragtest,ob wir weihnachten nicht zusammen feiern wollen..Nun,die Zeit rueckt immer naeher und ich wollte mal fragen,ob ihr denn denkt, dass das zu der Zeit auch mal rein routentechnisch moeglich waere?Also auf die Suedinsel fahr ich naechste Woche.. kannst ja mal schreiben,wenn du zeit hast,hier nochmal meine mail adresse: anibor86@aol.com.besser waere allerdings ne sms oder n anruf (ph: 0212144680),da aol in NZ anscheinend manchmal nicht funktioniert.oder einfach ne Nachricht auf meine homepage www.robina.wobistdujetzt.com.waer nett wenn ihr euch mal meldet,ansonsten noch viele Abenteuer euch beiden!! ciao,Robina

 

Post a Comment

<< Home