Thursday, September 07, 2006

Aus dem Dschungel nach Avalon

Hallihallo, ihr Regenwettergeplagten!

Wie angekuendigt waren wir mit Bobby allein unterwegs in die Einsamkeit des subtropischen Northlands und haben ein Leben fernab von jeglicher Zivilisation gefuehrt. So richtig mit Schlafen im Auto in der Wildness oder am Strand, Selbstversorgung,stromlosem Leben und nicht mehr waschen ;o) War auf jeden Fall ein wahres Abenteuer, denn dort oben ist echtes Maoriland und als weisshaeutiger Blonder faellt man sehr stark auf und wird als Exot angesehen. So verbrachten wir unsere Tage damit, durch Jahrtausende alte Urwaelder(u.a. den Wangaroa Kauriforest) zu streifen, wundervolle, z.T. 90 Kilometer lange Sandstaende( 90 Mile Beach) zu bestaunen, mehrere Meter hohen Sandduenen herunterzusurfen oder lange Bushwalks zu machen. Es ist echt eine andere Welt hier in Neuseeland: voellig unberuehrte Landschaften, wild lebende Papageien in den Palmen und Farnbaeumen, die die schoensten Lieder singen und glasklare Gewaesser. Die landschaft hier wechselt binnen einer Autostunde komplett ihr Gesicht und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Es ist echt zum Weinen schoen! Dazu sind die Menschen hier einfach einzigartig- immer wenn wir mal wieder mit hochrotem Kopf den batterieleeren Bobby anzuschieben versuchten, kammen sofort von allen Seiten Leute angelaufen und haben uns geholfen.

Eigentlich wollten wir bei einem vegetarisch lebenden buddistischen Zen-Moench wwoofen, aber der wollte uns nicht. Deshalb wwoofen wir im Moment bei einer hollaendischen Familie, die dabei ist, ein riesiges Resort augzubauen. Das heisst, wir arbeiten 4 Stunden am Tag und bekommen dafuer gratis Unterkunft und Essen. Basti hilft bei den Bauarbeiten (die Balken unterm Dach verfugen und dann anstreichen) und da ich nach ein paar Tagen echt Angst auf den hohen, wackligen Geruesten bekam und zu klein bin, wurde ich zum weeden eingeteilt. To weed bedeutet eigentlich Unkraut jaeten, aber hier meint es den Kampf gegen die Natur. Der Obstgarten sieht naemlich ehr aus wie tiefster Dschungel und ist ueberelkegross, sodas ich mit riesigen Astscheren das Unkraut “faellen” muss ( Diesteln, Tabak und wilden Ginster). Danach kommt Basti mit dem Weedeater und vernichtet die kleinen, lediglich bauchnabelhohen Gestrueppe. (Basti: Mir tut jede einzelne Pflanze Leid! Ich hoffe wir koennen bald Baeume pflanzen.) Wir leben hier in unserem eigenen Gaestehaus mit Kueche und Bad und haben riesigen Spass mit der Familie. Diese besteht neben den Eltern aus 4 total groovy Kindern, mit denen wir fest befreundet sind und uns permanent totlachen- die ganze Familie ist echt total lustig, wir fuehlen uns richtig heimisch. Zusammen sind wir u.a. nachts zu den Ngawha Springs gefahren- verschiedenheisse natuerliche Schlammquellen mit verschiedenen Mineralien. Danach stinkt man zwar noch tagelang wie faule Eier, es ist aber unheimlich gesund fuer Alles. Das war so ein tolles Erlebnis: Nachts unter den suedlichen Sternenhimmel im heissen Blubber-Schlammquellen zu sitzen und den Gesaengen der Maori in dem Becken nebenan zu lauschen…. Gestern erst sind wir Kajak gefahren in einem glasklarem Fluss mit Stromschnellen, der hinter dem Haus langfuehrt, durch dichten Bush und Urwald mit dem Gesang der Voegel und dem Duft des Fruehlings. Hier ist es selbst im Winter so warm, dass die todesmutige Elke sich von ins Wasser wachsenden Baeumen in dem Fluss stuerzte( war so warm wie Ostsee im Fruehling :o0 ) Ja, ja, ich werd hier noch richtig stark und mutig, hab heute Ueberschlaege auf den Riesentrampolin gewagt. Ansonsten ist hier alles toll, es gibt goettliches, gesundes Essen, wir lernen kochen, trinken quellfrisches Wasser aus der hauseigenen Quelle(!) und leben rumdum zufrieden.

Naechste Woche gehts aber wieder los mit dem Leben on the road und wir reisen gen Sueden. Mal sehen, was uns da erwartet. Da wir aber in und um Bobby leben und komplett in der Natur aufgehen und im Bush unterwegs sind , wirds immer etwas schwierig sein mit dem Reisetagebuch, aber mal sehen…

Bis dahin wuenschen wir euch gutes Durchhalten mit dem Weltuntergangswetter.

See ya, Bro!


Hier noch ein paar Bilder:


Basti packt Kisten fuer Bobby


Elki ueber einem Dschungelfluss


Basti sucht die Papageien


unsere naechtlichen Schlafplaetze


Basti & Bobby


Elki vor dem Gott des Waldes


Wir haben einen kleinen Leuchtturm am Cape
Reinga gefunden!!


Ein Teil unserer Wwooffamilie

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